Definitionen

Plural Parfüm

Laut Duden ist es „das Parfüm; Genitiv: des Parfüms, Plural: die Parfüme und Parfüms“.

Duftcharakter

Der Duftcharakter verleiht dem Duft seine Aufgabe. Je nach Ausprägung ist er für gewisse Menschen besser oder schlechter geeignet. Er sollte passend zum Outfit und der Persönlichkeit/ Ausstrahlung des Trägers gewählt werden.

Bestandteile eines Parfüms

Ein Parfüm besteht aus Alkohol und Riechstoffen.
Der größte Teil eines Parfüms besteht aus Ethanol als Alkohol (meist 80%), Wasser und darin gelöste natürliche Essenzen (ätherische Öle pflanzlicher oder tierischer Herkunft), sowie synthetisch hergestellte Duftstoffe.
Aus ca. 400 natürlichen und 3000 synthetischen Riechstoffen wird eine Menge aus etwa 30- 80 verschiedenen Stoffen für eine Parfümkomposition verwendet.

Hauptakkorde

Die Hauptakkorde verleihen dem Parfüm seine Grundzügig unabhängig der Noten. Die Kombination verschiedenster Riechstoffe kann die gleichen Hauptakkorde aufweisen wie die Kombination ganz Anderer. Es kommt hier ganz auf die Kombination der Noten an, nicht auf die einzelne Auswahl, und wie sie miteinander harmonieren und funktionieren.

Duftpyramide: Kopfnote, Herznote, Basisnote

Bei der Herstellung eines Parfüms wird das Prinzip einer Pyramide verfolgt. Die Beständigkeit der jeweiligen Phasen ist absteigend, im Gegensatz zu der Duftintensität, diese ist aufsteigend. Die Basis bildet meist eine holzig- würzige Note. Die Mitte eine blumig- aromatische und die Spitze eine frische, belebende Note.

Jedes Parfüm besteht aus 3 Noten

Der Kopfnote, die ungefähr die ersten 10 Minuten zu riechen ist. Sie ist das Erste, was man von einem Parfüm wahrnimmt, sie bestimmt unseren ersten Eindruck und oft schon unser Urteil. Sie verflüchtigt sich aber schnell in den größten und wichtigsten Teil, der Herznote. Sie ist die ersten 2- 3 Stunden zu riechen und gibt dem Parfüm maßgeblich seinen Charakter, sie ist wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt das Herz des Parfüms. Ihre Noten werden in Relation von Länge und Intensität am meisten wahrgenommen. Ein klassisches Parfüm besteht circa zu 50- 80% aus den Duftnoten der Herznote.
Die Basisnote bildet die Grundlage eines Parfüms, diese Noten lassen sich oft noch nach vielen Stunden auf der Haut und auch noch nach Tagen auf der Kleidung riechen. Sie entwickelt sich sowohl aus einzelnen Aromen als auch an dem pH- Wert der Haut und dessen Hormonhaushalt, auf den sie gesprüht wird.

Parfümkonzentration

1-3%: Eau fraîche= frisches Wasser
3- 5% Eau de cologne= Kölnischwasser
6- 9%: Eau de toilette= Duftwasser
10- 14%: Eau de parfum= Parfümwasser
15- 25%: Parfum = Parfüm
20- 30%: Extrait de parfum= Parfümextrakt
30%+: Extrait Intense= intensiver Parfümextrakt

Übersetzungen

Amber (engl.) = Bernstein

Ambra = Walkotze

pour homme (frz.) = für Männer

pour femme (frz.) = für Frauen

tendre (frz.) = weich

Eau (frz.) = Wasser6

De (frz.) = von

Fraîche (frz.) = frisch

Cologne (frz.) = Köln

Toilette (frz.) = Duft

Parfum (frz.) = Parfüm

Extrait (frz.) = Extrakt

Intense (frz.) = intensiv

Kölnischwasser

Ein ursprünglich nur in Köln hergestelltes Duftwasser, das ätherische Öle aus Zitrone und Bergamotte enthält. Hier hat es das Parfüm des Kölners Johann Maria Farina aus dem Jahr 1709 sogar zu einer ganzen Gattungsbezeichnung für leichte Parfümöl-Wasser-Alkohol-Mischungen gebracht.

Chypre

Chypre (französisch für Zypern) kategorisiert eine Duftkollektion mit Kopfnoten aus ätherischen Zitrusölen wie Bergamotte, Orange, Zitrone oder Neroli, blumigen Herznoten aus Rosen- und Jasminölen und einer warmen holzigen Moosbasis, die aus Eichenmoos und Moschus besteht. Der holzige Aspekt einer Chypre-Komposition wird oft durch charakteristische Seitennoten betont, am häufigsten Patschuliöl, aber oft auch Vetiver oder Sandelholz. Der Name stammt von dem Parfüm Chypre, das 1917 von François Coty kreiert und nach der Insel Zypern benannt wurde, da die darin enthaltenen Duftinhaltsstoffe hauptsächlich aus Mittelmeerländern stammen. Chypre wurde oft nachgeahmt und wurde zum Prototyp für ganze Parfümfamilien, obwohl verwandte Parfüminhaltsstoffe im gesamten 19. Jahrhundert zu finden sind.

Gourmand

In der Duftindustrie wird ein Duft als Gourmetduft bezeichnet, wenn er „essbare“ Noten aufweist. Solche Gourmetnoten sind zum Beispiel Schokolade, Karamell oder Marshmallow. Aber auch süße Früchte, Honig und sogar Popcorn sind Gourmetnoten und werden in Düften verwendet.

Fougère

Unter dem französischen Begriff Fougère gibt es eine Duftlinie mit Farnduft, die vor allem bei Männern beliebt ist. Fougère- Düfte zeichnen sich durch eine sinnliche Kombination aus Moos, frisch geschnittenem Gras (oder Cumarin) und Lavendel, Leder oder Kräutern aus.
Die Duftlinie hat ihren Namen von Paul Parquets legendärem Houbignant-Duft von 1882 – Fougère Royale – in dem erstmals die Kombination aus Cumarin, Lavendel, Salbei und Bergamotte verwendet wurde. Dieser Fougere- Duft gibt der gesamten Fougere- Kollektion die Richtung vor. Heute lassen sie sich in frische Fougere- Düfte mit würzigen Noten, blumige Fougere- Düfte mit Orangenblüte oder Neroli, holzige Fougere- Düfte mit Edelhölzern und süße Fougere- Düfte mit Ambranoten unterteilen. 

Nischenparfüm

Wie es der Name schon vermuten lässt, sind Nischenparfüme nicht für die Breite geschaffen, sondern für die Nische. Die Zielgruppe besteht aus erfahrenen Parfümliebhabern, denen Designerdüfte zu Mainstream sind. Die Kombination einzigartiger und seltener Inhaltsstoffe führt zu einem Duft wie kein Zweiter. Dem Parfümeur wird alle Freiheit in seiner Kunst gelassen, um Außergewöhnliches zu kreieren. Im Vordergrund steht hier kein Businessplan der Marke, sondern die Kunst des Kombinierens. Der meist höhere Preis wird durch die Zeit erklärt, die in Anspruch genommen werden muss, um das Parfüm ins kleinste Detail zu perfektionieren und individualisieren.

Designerparfüm

Designerparfüme werden von den großen Marken- oder Designerhäusern wie Chanel oder Dior vertrieben und sollen der breiten Masse gefallen. Es finden sich in diesen Parfüms oft die gleichen Inhaltsstoffe wie Zedernholz, Jasmin, Moschus oder Ähnliches. Die Kreationen haben oft ähnliche Mitstreiter, mit ähnlichen Zutaten. Sie sind keinesfalls langweilig, jedoch weißen sie eine gewisse Grundsolidität auf, weshalb Sie so beliebt bei der Majorität sind. Falsch machen kann man mit dem Kauf eines Designerparfüms nichts, zu großen Teil werden die Parfüme auch ungerochen gefallen und geliebt werden. Ein Designerparfüm ist keineswegs ein Parfüm zweiter Klasse, es ist meist deshalb günstiger, da der zu erzielende Umsatz durch die Quantität der Verkäufe erzielt wird.

Absolue

Absolute Öle sind hochkonzentrierte ölige Duftstoffe, überwiegend pflanzlichen Ursprungs. Während ätherische Öle üblicherweise durch Wasserdampfdestillation gewonnen werden, werden absolute ätherische Öle mithilfe von Lösungsmitteln bei Raumtemperatur extrahiert.

Hesperidisch

Ein historischer Fehler machte „Hesperidian“ zum Synonym für Zitrusdüfte. In der griechischen Mythologie sind die Hesperiden Nymphen, die einen goldenen Apfelbaum bewachen. Als sich Zitronen im Mittelalter in ganz Europa verbreiteten, glaubte man, die goldgelben Früchte seien jene Äpfel. Leider kommen Zitronen aus Indien, nicht aus dem Mittelmeerraum. Hesperides riecht also definitiv nicht nach Zitrusfrüchten.

Zusammenfassung

Zu raten ist sich anfänglich an die Grundpfeiler der Parfüme, an die Designerparfüme, zu wenden. Sobald ein gewisses Wissen über Marken, Duftrichtungen und Noten vorhanden ist, kann man sich an die Nischenparfüme wagen. Es kann jedoch mehrere Jahre in Anspruch nehmen, bis ein Verständnis für die Komplexität eines „normalen“ Parfüms aufgebaut worden ist.